Gesund und Fit Feed

Bewe­gungs­qua­li­tät

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Wie­so soll­te man bei Kraft­trai­nings­übun­gen über­haupt auf die kor­rek­te Aus­füh­rung ach­ten?

Eine gute Fra­ge für den Ein­stieg in unse­re neue Rubrik.

Die­se soll sich mit den klas­si­schen Mythen der Fit­ness­sze­ne, sowie eini­gen kor­ri­gie­ren­den Übungs­aus­füh­run­gen beschäf­ti­gen.

All­ge­mein lässt sich sagen, dass du für (anfäng­li­che) Stei­ge­run­gen in Gewicht und Mus­kel­mas­se- Quer­schnitt­zu­nah­me nicht unbe­dingt eine rich­ti­ge Tech­nik brauchst. Heißt das somit, dass die Tech­nik bei einer Übung nun also völ­lig egal ist, Haupt­sa­che bal­lern?!

Natür­lich nicht!!!
Die Ant­wort auf die oben gestell­te Fra­ge lässt sich zunächst in zwei Stich­punk­ten beant­wor­ten:

- Ver­let­zungs­pro­phy­la­xe
- Pro­gres­si­on

Neh­men wir die bei­den Punk­te ein wenig genau­er unter die Lupe.


Ver­let­zungs­pro­phy­la­xe

Gera­de bei gro­ßen Ver­bund­übun­gen (Mul­ti-Joint-Exer­ci­s­es – Knie­beu­ge, Kreuz­he­ben etc.) kann es durch eine feh­ler­haf­te Tech­nik zu Fehl- und Über­be­las­tun­gen an diver­sen Struk­tu­ren kom­men. Jede Übungs­aus­füh­rung mit einer unge­nü­gen­den Tech­nik stellt ein Risi­ko­fak­tor für eine Ver­let­zung dar. Klar, du musst dich nicht ver­letz­ten, aber das Risi­ko ist defi­ni­tiv höher. Selbst­re­dend kann es auch bei klei­ne­ren Iso­la­ti­ons­übun­gen zu einer sol­chen Pro­ble­ma­tik kom­men.


Pro­gres­si­on

Wenn dich die Prä­ven­ti­on vor mög­li­chen Ver­let­zun­gen nicht zur kor­rek­ten Tech­nik bringt, dann sicher der nächs­te Punkt.

Kraft­trai­ning soll­te pro­gres­siv ange­legt sein. Denn ohne eine ent­spre­chen­de Rei­zung dei­nes (Kör­per-) Sys­tems kommt es zu kei­ner nach­hal­ti­gen Anpas­sung (SAID-Prin­zip).

Ja, anfäng­lich kannst du dich durch z.B. hal­be Knie­beu­gen oder ¼ Klimm­zü­ge noch stei­gern. Was wohl eher dar­an liegt, dass du die Übun­gen vor­her ein­fach noch nicht aus­ge­führt hast (Skill-Kom­po­nen­te). Wenn du aller­dings wirk­lich an der Nach­hal­tig­keit dei­nes Trai­nings inter­es­siert bist, dann soll­test du Wert auf eine kor­rek­te Aus­füh­rung legen. Ein „Abfäl­schen“ des jewei­li­gen Tech­nik-Leit­bil­des gilt in man­chen Krei­sen als gewünscht.

Und durch­aus machen eini­ge klei­ne Abfäl­schun­gen (Nut­zen des Momen­tums) bei einer spe­zi­fi­schen Grup­pe von Trai­nie­ren­den Sinn (oder Sport­ar­ten).


Stel­le dir immer die Fra­ge: Gehö­re ich zu der gemein­ten Grup­pe?

Oder trai­nie­re ich vor­wie­gend für mei­ne all­ge­mei­ne Fit­ness und Gesund­erhal­tung?

Eck­pfei­ler der Pro­gres­si­on sind die Bewe­gungs­ef­fi­zi­enz und der ins­ge­samt bewäl­tig­te Bewe­gungs­weg (engl. Ran­ge of Moti­on, ROM). Eine Bewe­gung gilt als effi­zi­ent, wenn sie ohne Aus­weich­be­we­gun­gen (Abfäl­schen) durch­ge­führt wer­den kann. Die Gelenks­part­ner nähern sich auf dem direk­ten Wege (in Abhän­gig­keit der Übung) an. Die Bewe­gungs­ef­fi­zi­enz führt eben­falls dazu, dass du die „rich­ti­ge“ Mus-kula­tur zur rich­ti­gen Zeit mit dem rich­ti­gen Maß an Kraft­auf­wand benutzt (Ansteue­rung).

Wie passt da jetzt die „Län­ge der Bewe­gung“ rein, wenn man doch den direk­ten Weg neh­men soll? Mit der Ran­ge of Moti­on ist der gesam­te Bewe­gungs­weg der arbei­ten­den Mus­ku­la­tur gemeint, die ein Mensch, bei vol­lem Bewusst­sein, auf­grund vor­herr­schen­der Anthro­po­me­trie und Bin­de­ge­webs­qua­li­tät auf­brin­gen kann (akti­ve vs. pas­si­ve ROM). Der Bewe­gungs­weg in Ver­bin­dung mit der rich­ti­gen Tech­nik wird zu einer ver­bes­ser­ten Per­for­mance und schluss­end­lich (falls gewünscht) zu nach­hal­ti­ge­ren Adap-tio­nen füh­ren.


Wir bie­ten unse­ren Mit­glie­dern, durch unse­re Work­shop-Rei­he, die exklu­si­ve Mög­lich­keit ihre Per-for­mance zu stei­gern oder sich einer Tech­nik-Über­prü­fung zu unter­zie­hen.


Quel­len:

[icon name=“angle-right” class=”” unprefixed_class=“”] Kefer­stein et al. (2015):
Eis­ho­ckey Per­for­mance.
[icon name=“angle-right” class=”” unprefixed_class=“”] Schoen­feld et al. (2010):
The mecha­nis­mus of mus­cle hyper­tro­phy and their appli­ca­ti­ons to re-sis­tance trai­ning. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20847704