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The Game Chan­gers – ein Kom­men­tar

Hat einen Blick darauf geworfen, Lasse (vom FIZ) Kleiner Tipp vorm Lesen: Schaut euch den Film an, das hilft ungemein! Als mich Jemand fragte, ob ich einen Kommentar zum Film „The Game Changers“ schreiben wolle, war meine erste Reaktion (innerlich): „Puh, damit kannst du dich nur in die Nesseln setzen.“ Darauffolgend meine Antwort: „Na klar, mache ich.“ Nun ist dies schon ein paar Wochen her. Schon damals schob ich es vor mir her diese „Dokumentation“ anzusehen. Als meine Antwort formuliert war, wurde mir immer mehr bewusst: „Mist, jetzt musst du dir die wirklich angucken.“ Jetzt könnte man natürlich kommen und die Frage stellen, wieso jemand, der sich beruflich und privat mit Training, Ernährung & Gesundheit beschäftigt, solch einen wahnsinnigen Content nicht freiwillig sehen möchte. Doch da kann ich mit den Worten von Layne Norton antworten (Anm. d. Red. PhD in Ernährungswissenschaften, Powerlifter, Autor): „I am pretty sure i have PTBS from the terrible food ´documentaries´ I’ve seen so far {…}”. Nicht nur dabei stimme ich seiner Meinung zu. Auch an anderer Stelle, an der er sagt, dass vernünftige Dokumentationen mindestens beide Seiten der Medaille beleuchten sollten. Dies geschieht in der Regel selten, denn nicht zuletzt möchte eine Dokumentation heutzutage auch unterhalten. Die letzten „großen Ernährungsdokus“ wie Fed Up, What the Health oder Supersize Me machten genau dies ebenfalls NICHT. Entsprechend hatte ich eine Vorahnung, wie dieses erste, großangelegte „vegan-sport-science-Ding“ wohl werden könnte. So viel zu meinen Vorurteilen. Ja, die sollte man nicht haben. Leider sind sie nur allzu menschlich und im Feld von Ernährung und Sportwissenschaft leider oftmals unvermeidbar.   Vorbemerkungen Mittlerweile erreichten mich diverse Analysen, Reviews und Kommentare zu diesem Film. Dadurch wurden allmählich immer mehr Hintergrundinformationen zu den beteiligten Personen des Films bekannt. Der Executive Producer des Films ist James Cameron, welcher zufällig CEO einer Erbsen-Protein-Firma ist und unlängst über 100 Millionen Dollar in das Unternehmen investierte . Nicht dass diese Infos nicht öffentlich zugänglich wären, doch natürlich würde ein James Cameron damit nicht freiwillig hausieren gehen. Leider ist dies im großzügigsten Falle eher „unglücklich“, wenn man sich selbst den Anspruch einer ´Science based & critical documentary´ auferlegt hat. Schlussendlich gibt es in der Wissenschaft etwas, was sich ´Conflict of Interest´ nennt, den man immer dann angeben sollte, wenn man mit offenen Karten spielen möchte. Was weiterhin komisch anmutet, ist die Tatsache, dass die interviewten „Experten“ allesamt vegane Produkte vertreiben, von Arni’s Supplementfirma ganz zu schweigen. Versteht mich an dieser Stelle nicht falsch, es ist legitim sein Geld in dem Sektor zu verdienen, den man analysiert oder in irgendeiner Form beurteilen möchte. Das Einzige, was man dann zu tun hat: „Geh offen damit um“. Im Film selbst wird dann übrigens darüber gemosert, dass die Milch- und Fleischindustrie ihre Studienergebnisse „erkaufen“ würde. Schwierig. Zunächst sei noch gesagt, dass ich nicht jeden einzelnen Punkt der Dokumentation beleuchten werde. Ich habe mich auf ein paar eingängige Beispiele beschränkt, um deutlich zu machen, warum diese Dokumentation vieles ist, aber nicht wissenschaftlich. Wer allerdings einen „rant“ gegenüber der veganen Ernährung oder einer pflanzenbasierten Lebensweise erwartet, wird einigermaßen enttäuscht werden. Hier soll es nicht darum gehen einen Lebensstil oder eine Ernährungsform abzuwerten. Vielmehr soll deutlich werden, dass diese Dokumentation eher dem Sensationalismus zuzuordnen ist und weniger als seriöse Informationsquelle dient.   Kapitel 1 – Ehre und Stärke Sobald können wir noch nicht zu den Inhalten des Films gelangen, denn vorab muss unter anderem noch geklärt werden, was sich hinter „cum hoc ergo propter hoc“ verbirgt. Im Wesentlichen bezeichnet dies eine Scheinkausalität: Jemand behauptet auf ein Ereignis A folgt direkt das Ergebnis B. Ein gutes „The Game Changers“-Beispiel wäre hier, dass ebenfalls von Layne Norton...

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