Sport­an­ge­bot

Medi­ta­ti­on im Hoch­schul­sport

Wie Hygie­ne für den Geist -
Der Medi­ta­ti­ons­gui­de für Einsteiger:innen

Anto­nia Rust

„Medi­ta­ti­on ist bloß ‘was für Matcha-Lat­te-trin­ken­de-posi­ti­ve vibes only- Yoga-Gurus oder Yup­pies, die über die Maßen arbei­ten und im Gegen­zug auf das spi­ri­tu­el­le Erleb­nis ‚Medi­ta­ti­on‘ schwö­ren“.

So oder so ähn­lich habe ich über Media­ti­on gedacht, bevor ich bei einem Healt­hy Cam­pus-Medi­ta­ti­ons­work­shop war. Dort habe ich Anne ken­nen­ge­lernt. Sie ist Kurs­lei­te­rin beim Hoch­schul­sport und hat mir im Gespräch eini­ge wert­vol­le Tipps rund um das The­ma „Medi­ta­ti­on“ gege­ben. Jetzt weiß ich: Beim Medi­tie­ren geht es nicht dar­um, immer bes­ser, schnel­ler und ein­fa­cher in einen omi­nö­sen „Medi­ta­ti­ons­zu­stand“ zu ver­fal­len. Es geht nicht um Effi­zi­enz, son­dern um inne­re Ruhe im hek­ti­schen All­tag. Gera­de als Einsteiger:in ist es ganz schön schwer, sich hin­zu­set­zen und „nichts“ zu tun.

Wo kann ich über­all medi­tie­ren?
Genau da, wo du gera­de bist!

Die Stil­le in dir selbst braucht kei­ne Ruhe um dich her­um. Du kannst auch mit­ten in der vol­len und lau­ten Vor­le­sung medi­tie­ren. Oder wenn du dich in einer Men­schen­mas­se ver­lo­ren fühlst, kannst du dir auch hier ein­fach mal einen Moment für dich neh­men.

Das ist Anne. Sie ist 29 Jah­re alt und medi­tiert seit 5 Jah­ren. Jetzt ist sie Kurs­lei­te­rin beim Hoch­schul­sport.

 

 

 

 

 


Wie medi­tie­re ich? Im Sit­ze, im Lie­gen, beim Gehen!

  • Set­ze dich auf­recht im Schnei­der- /oder Yoga­sitz auf den Boden oder auf das vor­de­re Drit­tel eines fes­ten Kis­sens. Am bes­ten tes­test du selbst, wel­cher Sitz für dich am bequems­ten ist. Du kannst dich auch auf das vor­de­re Drit­tel eines Stuhls setz­ten.

Aber bit­te nicht anleh­nen! Du willst dich ja kon­zen­trie­ren und nicht chil­len.

  • Leg dich auf den Boden. Zum Bei­spiel auf eine Yoga­mat­te, den Tep­pich oder ins Gras.
  • Das lan­ge Still­sit­zen fällt dir schwer? Dann ver­such es doch mal mit einer Geh-Medi­ta­ti­on. Hier­bei setzt du sehr bewusst einen Fuß nach dem ande­ren auf den Boden und rich­test dei­ne Auf­merk­sam­keit nicht auf dei­ne Umwelt, son­dern nach innen auf die Ruhe in dei­nem Kopf. Pro­bier das ein­fach mal auf dem Weg zur Uni aus

Aber Ach­tung! Die Gefahr ein­zu­schla­fen, ist manch­mal ganz schön groß. Das ist natür­lich über­haupt nicht schlimm. Wenn du dei­nen Tag gera­de erst beginnst, wählst du viel­leicht eine ande­re Posi­ti­on.


Wie lan­ge soll ich medi­tie­ren?

Das kommt ganz dar­auf an, wie viel Zeit du hast. Fang  mal mit drei Minu­ten an. Selbst an stres­si­gen Tagen las­sen sich drei Minu­ten für eine klei­ne Medi­ta­ti­on fin­den. Viel­leicht planst du sie dir extra in dei­nen Tag ein, dann geht dei­ne Medi­ta­ti­on im All­tags­stress nicht ver­lo­ren. Gene­rell gilt aber: dei­ne Medi­ta­ti­on dau­ert so lan­ge, wie du das möch­test!

Tipp: Stell dir auf dem Han­dy einen Wecker. Dann musst du nicht stän­dig auf die Uhr schau­en und kannst dich ganz auf dei­ne Pra­xis kon­zen­trie­ren.


Wor­auf kann ich mich bei mei­ner Medi­ta­ti­on kon­zen­trie­ren?

Auf dei­ne Atmung Spü­re ganz bewusst, wie die Luft in dei­ne Lun­gen strömt und sie wie­der ver­lässt. Tipp: Denk dir dabei: „Ich atme ein, ich atme aus“.

Auf dei­ne Atmung

Spü­re ganz bewusst, wie die Luft in dei­ne Lun­gen strömt und sie wie­der ver­lässt. Tipp: Denk dir dabei: „Ich atme ein, ich atme aus“.

Auf ein Man­tra

Wenn es dir am Anfang schwer­fällt dei­ne Gedan­ken bei­sei­te zu schie­ben, kannst du dir einen Satz suchen, der dir posi­ti­ve Ener­gie schenkt. Die­sen wie­der­holst du dann immer wie­der ver­bun­den mit dei­ner Atmung.

Auf ein Gedan­ken­bild

Stell dir vor, jeder Gedan­ke ist in einer Sei­fen­bla­se. Du lässt ihn ein­fach an dir vor­bei­zie­hen, ohne ihn zu ver­fol­gen. Oder du liegst in einem Fluss­bett und dei­ne Gedan­ken strö­men an dir vor­bei.


Was ist, wenn mir das Medi­tie­ren am Anfang noch ein biss­chen schwer fällt?

Der Hoch­schul­sport bie­tet im Rah­men des Healt­hy-Cam­pus-eine Viel­zahl an Work­shops und Kur­sen an. Im Win­ter­se­mes­ter gibt auch Anne wie­der einen Medi­ta­ti­ons­kurs beim Hoch­schul­sport. Schau gern online nach und mel­de dich an.

Zuletzt ist Anne eine Sache in unse­rem Gespräch noch beson­ders wich­tig: Medi­ta­ti­on ist nichts, bei dem du bes­ser wer­den musst. Im Gegen­satz zum Sport tritt hier nicht immer ein sicht­ba­rer Effekt ein. Du kannst meh­re­re Mona­te regel­mä­ßig medi­tie­ren und über­haupt nichts spü­ren. Genau­so kannst du auch schon nach ein paar Media­tio­nen mehr Ruhe und Gelas­sen­heit in dei­nem Geist erle­ben.


Über die Autorin:

Anto­nia Rust, Stu­den­tin der Poli­tik­wis­sen­schaf­ten.